Start der Beitragsreihe „Auf Fotosafari“
In meiner neuen Beitragsreihe „Auf Fotosafari“ möchte ich euch bei der Vorbereitung und Umsetzung eurer eigenen (ersten) Fotosafari nach Afrika unterstützen.Meine erste Fotosafari führte mich im Jahr 2003 nach Botswana… 14 Tage Mobile Camping Safari. Eine eindrucksvolle Reise, die meine Leidenschaft für Afrika entfachte. Wenn ich mir heute jedoch die Fotos von damals ansehe, macht sich eher Ernüchterung breit.
Rückblickend hätte eine intensive Vorbereitung auf diese Reise die Fotoausbeute deutlich verbessert.
Zwischen damals und heute liegen jetzt mehr als 12 Jahre Erfahrung, und ich denke, das ist ein guter Ausgangspunkt für einen ersten Tipp.
Also, los geht’s…
SAFARITIPP
Mobile Camping Safari
Wer die Flora und Fauna Afrikas nicht nur sehen sondern auch hautnah erleben möchte, sollte unbedingt im Rahmen einer Mobile Camping Safari reisen. Keine andere Safarivariante bietet so viel „African Bush – Feeling“ wie diese. Und genau das ist es doch, was wir wollen.
Überwiegend werden mindestens zwei grundsätzliche Komfortlevel von den lokalen Safariunternehmen angeboten:
Semi Participation und Fully Serviced.
Tanzania – Mobile Camping Safari – Private Camp Site
Semi Paricipation Variante
Bei der Semi Participation Variante ist eure Mithilfe beim Zeltaufbau/Zeltabbau und beim Verladen der Ausrüstung bei jedem Standortwechsel gefragt. Alle andern Aufgaben wie Kochen, Saubermachen und andere Camparbeiten werden vom Safariteam übernommen. Eine überschaubare Aufgabe, die das eigentliche Safarierlebnis nicht trübt… aber den Geldbeutel schont.
Die Unterkünfte während dieser Safari – Variante bestehen ausschließlich aus Kuppelzelten von der Größe 2,5m x 2,5m bis 3m x 3m. Der Schlafkomfort variiert abhängig vom Preis zwischen Schlafsack/Isomatte und Feldbetten/Bettzeug.
Fully Serviced Variante
Wem das doch zuviel Mitarbeit oder zu wenig Komfort ist, der kann eine der zahlreichen Fully Serviced Varianten wählen. Hier werden alle anfallenden Arbeiten vom Safariteam erledigt, und man kann sich voll und ganz auf die Gamedrives und das eigene Erlebnis konzentrieren.
Hier variieren die Unterkünfte zwischen Kuppelzelten von 3m x 3m und sogenannten Meru-Zelten (Hauszelte) von bis zu 4m x 3m mit privatem Sanitärbereich und richtigen Betten.
Sambia – Mobile Camping Safari – Kuppelzelt
Sambia – Mobile Camping Safari – „fully serviced“
Fotografie im Fokus
Betrachtet man die möglichen Safari – Varianten aus fotografischer Sicht, so hat der Komfort während der Safari wohl wenig Einfluß auf die Qualität der Bildausbeute. Dafür gewinnen andere Aspekte der Reise deutlich an Bedeutung, da sie in direktem Zusammenhang mit der Ausübung deines Hobbies stehen.
Private Safari
Einer dieser Aspekte ist die Frage, ob man seine Mobile Camping Safari als „Private Safari“ bucht oder nicht. Standardmäßig werden die meisten Safaris als Gruppentouren durchgeführt. Die maximale Gruppengröße hängt von der Kapazität des Safarifahrzeuges ab… liegt aber meist zwischen 9 bis 12 Personen. Wer in der Hochsaison unterwegs ist, muss damit rechnen, dass diese Gruppengröße auch erreicht wird, und wird sich mit den beengten Platzverhältnissen auf dem Fahrzeug arangieren müssen.
Ein weiterer Nachteil für die Umsetzung der eigenen fotografischen Ideen kann sich aus den unterschiedlichen Interessen in der Gruppe ergeben. Die einen wollen Raubtiere beobachten, die anderen lieber Vögel. Du möchtest eine der seltenen Jagdszenen fotografieren, jemand anders kann aber kein Blut sehen. Dein eigenes Interesse wird immer nur ein Teil eines großen Kompromisses sein. Wenn du ernsthaft deiner fotografischen Leidenschaft nachgehen möchtest, solltest du über eine „Private Safari“ nachdenken.
Die meisten Safariveranstalter bieten ihre Gruppentouren gegen Aufpreis auch auf privater Basis an. Ob die Vorteile den nicht geringen Aufpreis rechtfertigen, muß jeder selbst entscheiden… aus meiner Sicht tun sie das auf jeden Fall:
freier Blick und Bewegungsfreiheit in jede Richtung, freie Entscheidung wie lange du bei welcher Sichtung fotografieren möchtest, Umsetzung der eigenen fotografischen Interessen, etc.
Nationalparks und Private Concessions
Ein weiterer Aspekt, den du bedenken solltest ist die Tatsache, dass Mobile Camping Safaris selten durch private Wildgebiete, sogenannte „Private Concessions“ führen, sondern fast ausschließlich durch Nationalparks. Ein goßer Teil der privaten Wildgebiete ist in der Hand einiger großer Safarigesellschaften, die den Zutritt auf ihre eigenen Gäste beschränken.
Der fotografische Unterschied ergibt sich aus der Tatsache, dass in den Nationalparks das „off road“ fahren verboten ist. Damit ist das Trekken von Tieren nicht möglich, und man muss sich mit dem zufrieden geben, was man vom Weg aus sieht oder an den Wasserlöchern findet. Nicht falsch verstehen… das muss nicht unbedingt schlecht sein. Bedenkt jedoch, dass ihr euch nicht beliebig zum Fotomotiv positionieren könnt. Gegenlicht bleibt Gegenlicht wenn man seine Position nicht wechseln kann… man muss halt das Beste daraus machen.
Ob man in Nationalparks oder Private Concessions unterwegs ist, hat natürlich auch Auswirkungen auf die Auswahl der Fotoausrüstung. Tendenziell sind die Tiere in den Nationalparks deutlich weiter weg als in den Private Concessions, denn hier kann man einfach näher ran fahren.
In einem der nächsten Safaritipps werden wir das Thema Fotoausrüstung noch detaillierter betrachen.