Bildbearbeitung – Inhaltsbasiertes Füllen, Kopierstempel, Abwedler- und Nachbelichter Werkzeug
Vier häufig verwendete Werkzeuge für die Bildbearbeitung mit Photoshop CC.
Auch ich verwende sie regelmäßig für kleinere Korrekturen während der Nachbearbeitung meiner Aufnahmen. Mal eben den störenden Grashalm entfernen, den man während der Aufnahme im Sucher nicht bemerkt hat oder kurz mal die zu dunklen Augen des Leoparden aufgehellt… das war die Art und Weise wie ich diese Tools hauptsächlich angewendet habe.
Es gibt aber noch eine andere Art der Anwendung, oder besser gesagt eine umfassendere Zielsetzung in der Anwendung dieser Werkzeuge. Die kombinierte Anwendung von inhaltsbasiertem Füllen, Kopierstempel, Abwedler- und Nachbelichter Werkzeug erzeugt einen extrem positiven Einfluss auf den Gesamteindruck der Aufnahme.
Die Summe der Korrekturen aller „kleinen Unstimmigkeiten“ verändert die finale Bildwirkung auf den Betrachter.
Warum das so ist?
Das läßt sich leicht mit der Funktionsweise des menschlichen Auges erklären.
Der Blick des Bildbetrachters wird leicht vom Hauptmotiv abgelenkt, wenn es in unwichtigen Bereichen des Bildes, besonders auffällige Objekte oder Kontraste gibt. Diese „auffälligen Bildbreiche“ ziehen automatisch den Blick des Betrachters an und lenken seine Aufmerksamkeit vom eigentlichen Hauptmotiv weg.
Die Beispiele
Bevor ihr euch jetzt die Beispiele anseht, die in anschaulicher Weise die beschriebene Wirkung demonstrieren, noch kurz einige Worte zu meiner persönliche Einstellung zur Bildbearbeitung in der Wildlife-Fotografie. Es gibt unter Wildlife Fotografen unterschiedliche Meinungen darüber, ob man wirklich Bildbestandteile in größerem Umfang entfernen sollte oder diese einfach zum Bild gehören und dort auch bleiben sollten.
Ich selbst betrachte meine Aufnahmen immer auch unter einem künstlerischen Aspekt. Wenn ich der Meinung bin, durch Entfernen von unwesentlichen Bildbestandteilen wirkt das Gesamtbild zum Schluss besser… dann entferne ich sie konsequent. Als Ergebnis sieht der Betrachter dann keine reine Dokumentation der Szene, sondern meine ganz persönliche Interpretation.
Leoparden Junges – Londolozi Game Reserve – Südafrika
[1D X Mark II – EF200-400mm f/4 – 282,0 mm – 1/1600 s bei f/4,5 – ISO 1250]
Bei der Nachbearbeitung dieser Aufnahme benutzte ich die Funktion inhaltssensitives Füllen und den Kopierstempel um Äste zu entfernen, die sich im Hintergrund des Hauptmotives (dem Leoparden) befanden. Das Entfernen weiterer Äste in anderen Bildbereichen beruhigt den Hintergrund noch etwas mehr. Das Nachbelichter Werkzeug habe ich auf einige sehr helle Äste angewendet, damit sie die Aufmerksamkeit nicht auf sich ziehen. Sie fügen sich jetzt deutlich besser in den Gesamteindruck ein. Analog dazu habe ich das Abwedler Werkzeug verwendet um auffallend dunkle Bildbereiche anzupassen.
Leoparden Junges – Londolozi Game Reserve – Südafrika
[1D X Mark II – EF200-400mm f/4 – 400 mm – 1/400 s bei f/5,6 – ISO 250]
Auch bei dieser Aufnahme eines Leoparden Jungen habe ich, wie beim ersten Bild etliche störende Objekte in sandigen Vordergund mit der Funktion inhalssensitiv füllen entfernt. Zusätzlich wurden die Highlights im Hintergrund der Aufnahme korrigiert.
Die Bildbearbeitung ist bei weitem nicht so umfangreich wie im erstern Bild, aber auch hier ist die verbesserte Bildwirkung zu erkennen.
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